Lettl in Lindau - Surrealismus im Haus der Wirtschaft

Rede von Peter Kürn,
Präsident der Industrie- und Handelskammer Lindau-Bodensee, zur Eröffnung der Lettl-Ausstellung in der IHK Lindau-Bodensee


Sehr geehrter Herr Lettl,
sehr geehrte Familie Lettl,
liebe Frau Präsidentin Leimer,
sehr geehrter Herr von Stetten,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Dr. Birk,
liebe Lindauer Kunst- und zukünftige Lettlfreunde,
meine sehr geehrte Damen und Herren,

der Augsburger Maler und Surrealist Wolfgang Lettl hat den Weg nach Lindau in das Haus der Wirtschaft und in das Internationale Hochschulinstitut gefunden, heute er selber und schon vor einiger Zeit seine Bilder und die Objekte, die nach seinen Motiven von seinem Sohn Florian gestaltet wurden.

Unter dem Motto "Lettl in Lindau" wollen wir heute unserer Freude über diese Bereicherung unserer Räume und die Bereicherung unserer Stadt durch eine neue Ausstellung Ausdruck geben.

Diese Ausstellung ist auch ein ganz besonders erfreulicher und schöner Ausfluss unserer immer engeren Kooperation mit der IHK für Augsburg und Schwaben. Im Rahmen ihres 150jährigen Jubiläums hat die IHK für Augsburg und Schwaben 1993 in den Räumen ihres Bildungszentrums das sogenannte Lettl-Atrium als Dauerausstellung der Werke des Künstlers eingerichtet. Dieses Atrium hat sich in Augsburg zu einem Besuchsmagneten entwickelt, wo sich Kunstinteressierte, Schulklassen und viele Besucher der Kurse der IHK Akademie Schwaben von den surrealistischen Arbeiten Wolfgang Lettls verzaubern lassen.

Hier in Lindau haben wir das große Glück, dass wir noch besser die Breite des Schaffens von Wolfgang Lettl zeigen können, da wir hier nicht nur seine surrealistische Werke, sondern auch seine faszinierenden Aquatinta-Radierungen sowie die sehr schönen und ausdruckstarken impressionistischen Arbeiten zeigen können. Diese wurden gerade von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr gerne für ihre Büros ausgewählt.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, Kunst und Wirtschaft sind oft sehr getrennte Welten. Die Wirtschaft ist am machbaren und vor allem am finanzierbaren interessiert. Sie ist auf Ertrag ausgerichtet und tut meist nichts ohne klare Kalkulation. Die Kunst dagegen existiert zunächst für sich selbst. Sie hat den Zweck, die Empfindungen des Künstlers auszudrücken und anderen Freude zu bereiten oder zum Nachdenken anzuregen. Dennoch wissen wir alle, dass Kunst und Wirtschaft sich auch gegenseitig inspirieren und unterstützen können.

Auch die Wirtschaft braucht Momente des Unbestimmten, braucht Intuition und vor allem Kreativität. Hierbei kann sie sich von Künstlern, und indem sie sich Kunst in ihre Räume holt, inspirieren lassen. Viele Unternehmer machen dies in eindrucksvoller Weise deutlich, in dem sie bedeutende Sammlungen aufgebaut haben, und diese in ihren Räumen nicht nur sich selbst und ihren Mitarbeitern, sondern oft auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Damit betätigen sich viele Unternehmer, betätigt sich die Wirtschaft als Mäzen oder ganz profan als Käufer von Kunst. Denn so sehr die Kunst für den Künstler Selbstzweck sein mag, auch er muss essen und ist deshalb in der Regel darauf angewiesen, dass seine Kunst Freunde und Abnehmer findet.

Wir, als IHK Lindau und ich darf in diesem Zusammenhang auch immer für das Internationale Hochschulinstitut sprechen, freuen uns, dass Wolfgang Lettl uns seine Werke hier als Leihgabe zur Verfügung gestellt hat. Sie passen hervorragend in diese neu renovierten alte Räume. Auch die Auswahl der Werke, die großen Figuren im Foyer des Internationalen Hochschulinstituts und die Aquatinta-Radierungen in den Gängen. Dann im Treppenhaus des Hauses der Wirtschaft die surrealistischen Werke und die impressionistischen Bilder in den Büroräumen sind nicht nur hervorragend ausgewählt, sondern besonders passend plaziert.

Auch ich selbst bin zugegebenermaßen immer mehr fasziniert. Ich gewöhne mich im besten Sinne an die Bilder, denn sie scheinen geradezu hier hereinzugehören. Gleichzeitig lasse ich mich von einzelnen Bildern jedes Mal, wenn ich in das Haus der Wirtschaft komme, auf's Neue überraschen. Ich entdecke jedes Mal neue Details, die mich inne halten lassen, die mich verwundern, zum Nachdenken anregen oder einfach auch lachen lassen. Wenn dies auch bei allen anderen Besuchern unseres Hauses gelingt, dann haben wir damit schon sehr viel erreicht.

Meine sehr geehrte Damen und Herren, der Bodenseeraum ist eine der ältesten Kulturregionen in Europa. Die Malerei spielte hier bereits vor 12 Hundert Jahren, wie auf der Reichenau im 8. Jh., eine große Rolle. Rund um den Bodensee gibt es viele kulturelle Highlights an Bauwerken, an Kultur- und Brauchtumsereignissen und natürlich auch an hervorragenden Kunstmuseen. Ich freue mich sehr darüber, dass wir heute dazu beitragen können, diese Kunstlandschaft am Bodensee um ein weiteres Highlight zu ergänzen.

Mit der Präsentation von "Lettl in Lindau" hier im Haus der Wirtschaft und im Internationalen Hochschulinstitut hat die Stadt Lindau eine neue Attraktion und die Menschen hier in der Region und die Besucher einen neuen Anziehungspunkt.

Mein Dank gilt allen Partnern, die dazu beigetragen haben, diese Ausstellung hier zu realisieren. In erster Linie natürlich Herrn Wolfgang Lettl selbst, der uns seine Bilder zur Verfügung stellt, aber auch der IHK für Augsburg und Schwaben und dem Lettl-Förderverein, die uns sehr bei der Vorbereitung unterstützt haben. Am meisten Arbeit mit der Realisierung hatte Herr Florian Lettl, dem ich meine besondere Anerkennung für sein überragendes persönliches Engagement für das Werk und die Darstellung des Werkes seines Vaters nun auch hier in Lindau aussprechen möchte.

Ich bedanke mich, dass sie alle mit uns heute diese Eröffnung begehen und darf nun Herrn Dr. Birk um sein Grußwort bitten.