Lettl im Gericht

Pressestimmen

Augsburg Journal, Januar 2001


Neues Strafjustizzentrum

In Lettl'scher Tradition


Die „partielle Leere des Gehirns" nannte Augsburgs Malerlegende Wolfgang Lettl auf der Eröffnung seiner aktuellen Ausstellung eine wichtige Voraussetzung zum Malen. Das Foyer im neuen Strafjustizzentrum in der Gögginger Straße ist derzeit Örtlichkeit der jüngsten Gemälde des 82-jährigen Surrealisten, der sich hier ernster als zuvor präsentiert.

Einige Arbeiten aus den letzten Jahre beschäftigen sich mit Kampf, Schlachten und Krieg oder spielen mit entsprechenden Attributen darauf an. Lettls bevorzugtes, vor kurzem erst entstandenes Gemälde „Was schaut ihr, seht euch selbst an" zeigt eine Kanone, ein durch die Luft wirbelndes Mädchen und drei rätselhafte Köpfe am Horizont. Die Farben: kräftig. Der Gesamteindruck: ernst.

Doch auch viele der ausgestellten Werke stellen die gleichen Fragen wie ihre Vorgänger: Warum hat der Fisch vier Beine? Wieso können die Melonenmänner aus Pappe laufen? Weshalb fliegen die Menschen an ihren Häusern vorbei?

Eine Schau, die Lettls Tradition wahrt und zugleich die schrecklichen Geschehnisse der letzten Monate wiederspiegelt.