Die drei Türen                                              weitere aktuelle Seiten







Als ich noch ganz klein war, hatte ich immer wieder diesen Traum:

Ich ging die Kellertreppe hinab, unten waren drei Türen.
Ich sollte durch die richtige Tür gehen, doch welche ich öffnete, es war jedesmal die Falsche. Draußen erwartete mich Furchtbares, ich kann es nicht beschreiben, es war so schrecklich, daß sich mir heute noch die Haare sträuben wollen, wenn ich daran denke.

Wolfgang Lettl, Drei Türen, 2004

Wolfgang Lettl betritt sein Bild "Drei Türen" (2004)


Die richtige Tür zu finden war aussichtslos, wahrscheinlich gab es sie gar nicht. Mir zu sagen, dass alles ja immer nur der selbe Traum war und ich nur aufzuwachen brauchte, damit der Spuk verginge, war unmöglich, denn die Traumsituation war so wirklich, dass ich sie unmöglich als nur geträumt erkennen konnte.

Da ersann ich kleiner Knirps mir eine List: Ich nahm mir fest vor, immer, wenn ich vor die drei Türen käme, wach oder im Traum, mit aller Anstrengung die Augen aufzureißen. Die List gelang, ich erwachte, der böse Traum hatte keine Gewalt mehr über mich und kam nie wieder.

Möglicherweise war diese Auseinandersetzung mit den mit zerstörerischer Gewalt aus dem Unbewußten mich bedrohenden Mächten die Vorübung für den späteren Umgang mit den aus dem Unbewußten hervorgeholten Gestalten meiner surrealen Bilder.