"Das Finale ist gemalt"
Begrüßungsstatement
der IHK-Präsidentin
Hannelore Leimer
zur Matinee
für den verstorbenen Maler
Wolfgang Lettl
am 1. März 2008
Rede im PDF-Format
Rede Dr. Münker - Lettl-Verein
Rede Florian Lettl
Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Leiprand,
sehr geehrte Familie Lettl,
sehr geehrte Damen und Herren,
ich darf Sie alle herzlich hier in der IHK willkommen heißen. Dieses Mal ist der Anlass für
unsere Einladung ein trauriger: Es gilt Abschied zu nehmen von Wolfgang Lettl.
Dies ist ein Abschied in mehrfacher Hinsicht:
Zum einen nehmen wir Abschied von einem Künstler von hohem Rang, dessen
Wirkungskreis weit über seine Geburts- und Heimatstadt Augsburg sowie die Region
Schwaben hinausreicht.
Zum anderen verabschieden wir uns von dem großartigen Menschen Wolfgang Lettl, denn
auch als Mensch hinterlässt dieser feinsinnige, kultivierte und stets so bescheidene Sohn
Augsburgs tiefe Spuren.
Und nicht zuletzt muss die schwäbische Wirtschaft Abschied nehmen von einem wirklichen
Freund, dem wir seit langem eng verbunden sind.
Diese Freundschaft, auf die ich als schwäbische IHK-Präsidentin an dieser Stelle gern
eingehen möchte, hat ihren Anfang bei einem Gespräch gefunden, welches mein
Amtsvorgänger, Hans Haibel, mit Wolfgang Lettl im Jahre 1992 geführt hat.
Es ging seinerzeit darum, aus Anlass des 150-jährigen Kammerjubiläums einen besondern
kulturellen Akzent in Schwaben zu setzen: Es war die Idee, den Bildern von Wolfgang Lettl
in den Räumen unserer Kammer eine künstlerische Heimat zu geben.
Mit der Zustimmung von Wolfgang Lettl konnte 1993 das Lettl-Atrium als Museum für
surreale Kunst hier in unserer Kammer eröffnet werden.
Es war zugleich der Beginn einer freundschaftlichen Verbindung, die im Verlauf der
folgenden Jahre vertieft und ausgebaut werden konnte. Heute werden wesentliche Teile
des künstlerischen Schaffens von Wolfgang Lettl nicht nur hier in Augsburg gezeigt,
sondern seit 2002 auch in den Räumen unserer Regionalgeschäftsstelle in Lindau, sowie –
sozusagen auf halben Weg dorthin – in unserem Management Centrum Schloss Lautrach
bei Memmingen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
die Freundschaft zwischen IHK und Wolfgang Lettl war jedoch nicht allein geprägt von der
Einrichtung der Museumsräumlichkeiten für seine Werke. Viel gravierender ist die
dahinterstehende Überzeugung von Künstler und Kammer, seine Bilder ohne
Einschränkungen, wie etwa Eintrittsgebühren, möglichst allen interessierten Bürgern
zugänglich zu machen. Diese Idee haben wir nach meiner Überzeugung einlösen können,
wenn ich allein an die vielen Menschen denke, die täglich unsere IHK aufsuchen und damit
immer auch die Lettl-Bilder sehen. Oder durch die vielen kunstinteressierten Besucher, die
an den Wochenenden in die beiden schwäbischen Lettl-Museen strömen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
in meiner Funktion als IHK-Präsidentin bin ich dem Menschen Wolfgang Lettl viele Male
begegnet. Es waren Zusammentreffen, die mich immer wieder sehr beeindruckt haben.
Seine Offenheit im Dialog, die Fähigkeit des Zuhörens, das lebendige Interesse an
denDingen dieser Welt, verbunden mit einer intensiven Beobachtungsgabe, waren
prägende Merkmale dieses großen Künstlers. Und sein hintergründiger Humor darf nicht
vergessen werden, der ja auch in vielen seiner Bildmotive zum Ausdruck gekommen ist.
Natürlich bin ich mir bewusst, dass diese wenigen Stichworte einen Menschen wie
Wolfgang Lettl nicht hinreichend beschreiben. Aber, meine sehr verehrten Damen und
Herren, wer wollte es denn auch wagen, einen Surrealisten in Worten greifbar zu machen?
Am ehesten könnte dies wahrscheinlich die Familie Lettl, nicht aber eine IHK-Präsidentin.
Insofern bitte ich um Ihr Verständnis, dass ich es bei diesen wenigen Worten an dieser
Stelle belasse.
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
was bleiben wird, da bin ich mir sicher, ist die Größe von Wolfgang Lettl als Mensch und
als Künstler, denn seine Bilder wirken fort. Dabei wird uns sein fassettenreiches Werk auch
in Zukunft vielfältige Einblicke in unsere Lebenswelt und damit immer auch ein wenig in
sein Leben ermöglichen. Schauen wir uns also seine Bilder an, die über seinen Tod hinaus
zu uns sprechen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
wir haben Wolfgang Lettl viel zu verdanken. Er hat eine künstlerische Vielfalt geschaffen,
die in dieser Region unvergleichbar ist. Die schwäbische Wirtschaft verneigt sich vor
diesem großen Künstler. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten. Wir wollen dies
mit der Fortführung unseres kulturellen Engagements in den Museumseinrichtungen
unserer Kammer weiterhin bekunden. Dadurch werden wir ihn als Menschen in
unverbrüchlicher Erinnerung behalten und den Künstler Wolfgang Lettl mit seinen Bildern
in uns weiterleben lassen.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.
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