Der Augsburger "Stöpsel"

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TV-Augsburg: 03.08.2001 - Der Römerstöpsel

Sonntagszeitung: 11/12.8.2001

Scherz mit dem Stöpsel PR-Gag soll für Aktion im Herbst werben


AUGSBURG - Mit einem angeblichen archäologischem Fund wollte die City Initiative Augsburg (CIA) auf humorvolle Weise für ihre Aktion 29. vom September bis 30. November die Werbetrommel rühren.
Dann nämlich sollen nach dem Vorbild in der Steingasse 100 überdimensionale, künstlerisch gestaltete Stöpsel die Innenstadt zieren.

Dr. Lothar Bakker, Chef des Römischen Museums in Augsburg, leitete die Hebung der „römischen Kostbarkeit", wie er dem anwesenden Publikum mit dem Schalk im Nacken mitteilte.

Anschließend erklärte er augenzwinkernd den Anwesenden die Inschriften auf dem Sockel: „AUGUSTA MPD LXXXXII heißt von Augsburg aus 592 Meilen. Das ist die exakte Entfernung nach Rom. Daraus kann man schlussfolgen, dass Augsburg damals schon im Mittelpunkt der Welt stand, da die Entfernung nicht auf Rom, sondern auf Augsburg bezogen wurde. Für den Künstler führten also alle Wege nach Augsburg." Außerdem waren zwei Frauen mit Palmzweigen und Bikini zuerkennen. Derartige Bikinimädchen habe man bisher nur auf Sizilien gefunden, deshalb müsse der Hersteller auch auf Sizilien gewesen sein. Die Skulptur sei der beste Beweis, dass es bereits in der Antike Stöpselsammler gab, ließ Bakker seine Phantasie blühen.

Peter Grab von der CIA, Initiator der PR-Aktion, zeigte sich höchst zufrieden. 14 Tage musste nach einer geeigneten Baustelle gesucht werden. „Eine halbe Stunde vor Pressetermin haben wir das Meisterwerk verbuddelt", verriet Grab. Mit diesem Gag habe man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Einerseits habe der „Augsburger Stöpsel" die Bedeutung der römischen Kultur für die Stadt unterstrichen. Andererseits werde der Augsburger Sinn für Humor unter Beweis gestellt.

Schließlich warb Grab kräftig für die Gestaltung der Riesenpoller „60 Straßenpoller sind schon bestellt, unter an- derem vom Maria-Theresia-Gymnasium und von der IG-Bergbau", fügt er hinzu. Der falsche „Meilenstein" wird übrigens vom 29.September bis 30. November im römischen Museum ausgestellt.

Jürgen Wenninger